Schlecker schließt 37 Filialen im Münsterland
Von den angekündigten Schließungen der Firma Schlecker ist das auch Münsterland betroffen. Während in Bayern einige Bürgermeister aktiv werden, um den einzigen Laden im Dorf zu erhalten, ist die Versorgung kleinerer Orte im Münsterland nicht gefährdet. Ein Grund liegt darin, dass auch die kleineren Dörfer im Münsterland wesentlich größer sind als viele Dörfer in Bayern oder Hessen und in der Regel über ein mindestens einen Lebensmittelladen verfügen. Es ist sogar möglich, dass die Schließung der Schlecker-Filiale das Bestehen des letzten einzigen Ladens im Ort langfristig sichert, weil ein Wettbewerber wegfällt.
Die Kriterien, nach denen die 37 Filialen ausgewählt wurden, sind vielfältig. Geringer Umsatz, zu kleine Fläche oder zu hohe Miete können ein Grund sein. Aber auch die Wettbewerbssituation spielt eine Rolle. Seit der Konkurrent dm Märkte auch in kleineren Städten wie Telgte oder Stadtlohn eröffnet hat wird der Kampf um den Kunden härter.
In der Stadt Münster sollen sieben Filialen schließen. Hier ist Schlecker heute 30-mal vertreten, mehr als in anderen Städten von vergleichbarer Größe. Besonders betroffen ist der Stadtteil Hiltrup, dort sollen beide Filialen schließen. Allerdings verfügt Hiltrup über einen dm-Markt, die Versorgung mit Drogerieartikeln wird also nicht zusammenbrechen.
Im Kreis Steinfurt sollen elf Filialen schließen, unter anderem in Brochterbeck. Brochterbeck ist mit 2800 Einwohnern das kleinste Dorf im Münsterland, in dem Schlecker die Filiale schließt. Der EDEKA-Laden der Raiffeisen-Genossenschaft wird aber weiterhin die Grundversorgung sichern.
Im Kreis Borken sollen neun Filialen schließen, davon allein drei in Gronau und zwei in Bocholt. Als kleinstes Dorf ist Maria Veen betroffen.
Weniger betroffen sind die Kreise Coesfeld und Warendorf. Dort sollen jeweils fünf Märkte geschlossen werden. Das kleinste Dorf, das seinen Schlecker-Markt verliert, ist Ottmarsbocholt. Auch hier gibt es noch einen Spar-Markt im Ort, der die Grundversorgung aufrechterhält.
Die Drogeriekette Ihr Platz, die seit 2007 zum Schlecker-Konzern gehört, hat angekündigt, 142 Märkte in Deutschland zu schließen, aber noch keine Liste veröffentlicht. Ihr Platz hat seine Wurzeln in Osnabrück und ist deshalb im Münsterland mit 26 Filialen stark vertreten. In einigen Orten wie Gescher, Epe, Recke und Sendenhorst gibt es sowohl eine Schlecker als auch eine Ihr Platz-Filiale. Da die Schlecker-Filiale nicht auf der Streichliste steht, besteht hier die Befürchtung, dass die Ihr-Platz-Filiale geschlossen werden könnte.
am 17. März 12
|
Permalink
|
0 Kommentare
|
kommentieren
Lederhosen am Tegernsee
Zu den führenden Blogthemen gehören ja bekanntlich
Blogs,
Internet,
Computer und
Computerspiele, also mehr oder weniger selbstreferentielle Themen. Auf der Liste folgen, schon mit einige Abstand,
Casting-Shows und
Promis.
Ebenfalls viel gelesen, aber auf keiner Liste, sind Blogs mit den Themen
Tegernsee und
Radfahren. Da hänge ich mich jetzt mal dran.
Als ich an diesem Laden an der Tegernseer Straße in Gmund vorbeifuhr, fragte ich mich, was den Inhaber zu dieser doch recht verzweifelt aussehenden Aktion veranlasste. Weil auf dem Fest in München inzwischen Lederhosenzwang herrscht, müssten die Geschäfte der Branche doch gut laufen; und gerade am Tegernsee sollte der Preis doch überhaupt keine Rolle spielen. Weit gefehlt!
Des Rätsels Lösung: Dieses unschlagbare Angebot bei
Lidl am Tegernsee hat offenbar die Umsätze verdorben.
Tolle Fahrradfotos folgen in Kürze, versprochen!
am 16. Januar 12
|
Permalink
|
0 Kommentare
|
kommentieren
Geld & Mehr? Mehr Geld!
Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS) hat ein
Buch mit dem Titel
Geld & Mehr. Wer es, wie ich, regelmäßig liest, wird feststellen, dass der Titel falsch ist. Es geht nur um Geld, allenfalls Geld & Gold wäre noch ein akzeptabler Titel. Deshalb habe ich mehrfach vorgeschlagen, den Titel zu korrigieren und das Buch
Mehr Geld zu nennen. Zum Jahresanfang 2012 deutet sich nun an, dass die FAS bereit ist, darüber nachzudenken. Die Ausgabe von 1. Januar 2012 zeigt jedenfalls Bereitschaft zu einer Annäherung der Positionen – oder wie soll man das lesen?

am 01. Januar 12
|
Permalink
|
0 Kommentare
|
kommentieren
Die Krise der Spätis
Ein Geschäftsmodell steht auf dem Prüfstand. Kioske und Trinkhallen in den großen Städten haben Probleme zu überleben. Ein Büdchen oder eine Bude kann heute vielen Pächtern nicht mehr den Lebensunterhalt sichern. Weil immer mehr Supermärkte in den Innenstädten bis 22 oder 24 Uhr geöffnet haben, trifft die Krise auch die Berlin Spätverkaufsstellen, kurz
Spätis genannt. Diese haben in der Vergangenheit mit extra langen Öffnungszeiten ihre Nische gefunden.
Eine Trinkhalle war früher ein solides Geschäftsmodell. In der Frühe Zeitung und Kaffee, tagsüber Zigaretten und Schokoriegel, ab dem Nachmittag dann Feierabendbier für die Frühschicht. Dabei ist der Getränkeverkauf das profitabelste Geschäft – Kaffee und Bier haben die höchsten Gewinnspannen. In der Zeit, in der jede Backfiliale Togo-Kaffee anbietet, und die
preissensible Kundschaft das Bier vom Discounter holt, wird es schwer, trotz oft geringer Miete, noch etwas zu verdienen. In vielen Städten treffen sich die Geselligkeit suchenden Biertrinker nicht mehr an der Trinkhalle, sondern an einem ruhigen Plätzchen unweit vom nächsten Discounter.
In Berlin finden sich in den dicht besiedelten Stadtteilen über 30 Kioske bzw. Spätis auf einem Quadratkilometer. Diese Zahl nimmt auch nicht ab, sondern dort, wo viele Geschäftsräume leer stehen, weiter zu. Wer in diesem Umfeld noch einen Spätverkauf eröffnet, scheitert. Stammkunden wechseln kaum, und ausreichend Laufkundschaft gibt es nur in guten, nicht bezahlbaren Lagen. Wer dann noch auf ganz auf das profitable Getränkegeschäft gesetzt hat, hängt spätesten nach vier Wochen immer diese Zettel ins Schaufenster:
Überleben wird in Berlin nur, wer den Wandel der Kundschaft im Auge hat, und als Folge der
Gentrifizierung auf die richtigen Zeitschriften setzt (Landlust, ct, Shape, Ökotest, gerne auch Mode und Kunst) setzt und bei Getränken und Lebensmittel die Produkte und Marken verkauft, die der nächste Supermarkt nicht im Angebot hat.
am 07. Dezember 11
|
Permalink
|
0 Kommentare
|
kommentieren
FAZ-Indexfonds
"100 deutsche Firmen in einem Papier" preist die FAS am 23. Oktober 2011 im Buch GELD & MEHR auf Seite 46 einen neuen Fonds an. Unter der Nummer LU0650624025 hat Comstage, eine Tochter der Commerzbank, einen Indexfonds auf den FAZ-Index aufgelegt, für
langfristig orientierte Anleger.
Sehr kurzfristig, schon fünf Seiten weiter in der gleichen Zeitung findet sich die Warnung:
Auf Aktienfonds ist kein Verlass mehr. Ja was denn nun? Was soll der dumme Anleger denn glauben?
Unsere Empfehlung: Nicht den Tipps von Leuten folgen, die keinen Plan haben. Idee bzw. Frage: Gibt es eigentlich schon eine Indexfonds der ausgewählte Aktien des deutschen Marktes
mit Ausnahme der Bankaktien enthält? Könnte ein Geheimtipp werden.
Topcheckercluster rät ab von:
LU06506240
am 01. November 11
|
Permalink
|
0 Kommentare
|
kommentieren