Bei der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) sind insgesamt 1.930 Bewerbungen für neu TLD eingegangen, davon 70 aus Deutschland.
Die Zahl der deutschen Firmen, die ihren Firmennamen als TLD reserviert haben, ist mit 27 recht gering. Recht gut vertreten ist die Pharmabranche mit Boehringer, Fresenius, Merck und Stada. Der Handel ist mit Edeka und Lidl, Obi und Bauhaus dabei, es fehlen aber z. B. Rewe und Aldi. Aus dem Kfz-Sektor sind Audi, BMW, Bosch, MAN, SEW und Schaeffler am Start. BMW gehört zu den wenigen Firmen, die auch einen Markennamen reserviert haben, nämlich „Mini“.
Weitere bekannte Namen: SAP, Deutsche Post, Linde, RWE, TUI, Rexroth, GEA und KSB, ferner ADAC und Spiegel. Drei Mittelständler, die außerhalb der Branche kaum jemand kennt, ergänzen die Liste: ACO aus Rendsburg, ifm Elektronik aus Berlin und BLANCO aus Oberderdingen.
Zu den prominenten Firmen, die auf eine eigene TLD verzichten, gehören Bayer, BASF, Daimler, Adidas, Siemens und die Lufthansa. Auch die Allianz und die Banken sind nicht dabei. Den Rekord schießt mit sieben TLD sowieso die Deutsche Vermögensberatung AG ab, darunter auch die TLD „Pohl“. Reinfried Pohl, der Gründer der Deutschen Vermögensberatung ist damit der einzige Deutsche, der seinen Nachnamen als TLD reserviert hat. Auf diese Idee ist selbst ein begnadetet Selbstdarsteller wie Larry Ellison nicht gekommen.
In sechs Jahren Mitarbeit bei Wikipedia habe ich elf Artikel verfasst. Viele mehr werden es wohl nicht werden. Stellen Sie sich mal folgende Diskussion vor: Zu einem Artikel – nehmen wir mal das Fachgebiet Medizin – läuft eine Diskussion, ob das Stichwort einen eigenen Artikel verdient hat, der dann doch recht kurz wäre, oder ob man das Stichwort in einem anderen Artikel unterbringt, der dass Thema etwas umfassender abhandelt (sog. Relevanzdiskussion). Dann bringt jemand das Argument, auch im
Pschyrembel hätte das Stichwort einen eigenen Eintrag, woraufhin jemand anderes fragt: „Wer oder was ist Pschyrembel?“.
Auf diesem Niveau habe ich neulich auch in meinem Fachgebiet diskutiert, und mich, als diese Frage auftauchte, ausgeklinkt. In dem Zusammenhang habe ich die Erfahrung gemacht, das sich immer jemand findet, dem der Artikel
gehört und der jeden Satz, sei er noch so falsch oder missverständlich, verteidigt wie eine Glucke ihre Küken.
Ich bin dann der Frage nachgegangen, ob es anderen Autoren auch so geht und bin auf einen Beitrag von
Jurist2 gestoßen, dem es nicht gelungen ist, dem Besitzer des Artikels klarzumachen, dass Geldstrafe und Geldbuße nicht das gleiche ist und dessen Korrekturen rückgängig gemacht wurden (
nachlesen).
Darin liegt die große Misere von Wikipedia. Autoren vom Fach machen sich rar, weil das Niveau der Diskussion gering ist und sie trotz Fachwissen als Neuling ausgegrenzt werden. Dabei ist Fachwissen das A und O der ganzen Sache. Umfangreiche Stichworte bestehen zum größten Teil aus zusammengegoogelten Textblöcken, diese Artikel werden immer länger, ohne dass die Qualität steigt.
Außer dem dem geringen Niveau der Diskussion ist auch der Tonfall abschreckend. Bei einigen Mitarbeitern ist der aufgestaute Frust deutlich ablesbar. Es bleibt als Fazit: Wikipedia steckt in einer Sackgasse, unter den gegebenen Umständen ist die Mitarbeit für Autoren mit Fachwissen verschwendete Zeit.