Dann muss das der neue Film von Aki Kaurismäki und Timo Salminen sein.
Le Havre schildert das Zusammentreffen des Schuhputzer und Lebenskünstlers Marcel mit dem zehnjährigen Flüchtlingsjungen Idrissa in der französischen Hafenstadt. Da Le Havre nicht das Endziel der Flucht ist, versteckt Marcel den Jungen vor der Polizei und verhilft ihm zu einer Passage nach London. Die spannende Geschichte ist unbedingt sehenswert, nicht nur für Fans von Aki Kaurismäki. Ein Grund dafür ist auch die Rolle des Krimimalkommissars, der die Suche nach dem Jungen leitet – so stelle ich mir Kommissar Maigret vor, von Kaurismäki gedreht.
Das wäre sowieso ein Thema für den finnischen Regisseur. Der Roman
Maigret in Holland, er spielt in der Hafenstadt Delfzijl – Hafen muss sein -, wäre eine perfekt Vorlage für eine zweiten Film mit Jean-Pierre Darroussin. Im Original reiste Kommissar Maigret noch mit der Bahn nach Delfzijl, in einer neuen Verfilmung könnte er es noch mit dem alten R 16 an die Nordsee schaffen.
In
Le Havre werden übrigens gelegentlich Baguettes durchs Bild getragen, damit es nicht mit Helsinki verwechselt wird. Zum Schluß gehen Marcel und Kommissar Monet zusammen einen trinken -
der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Sie trinken einen
Calva, Le Havre liegt ja in der Normandie und nicht am Polarkreis.