Es ist ein Vergnügen, im späten Herbst über Landstraßen zu fahren, zur Mittagszeit, wenn wenig Verkehr ist. Man hat Augen für die Landschaft und die Bäume am Straßenrand, besonders die Obstbäume. 2011 war ein gutes Obstjahr, und so sieht man nur wenige Bäume, die nicht abgeerntet wurden, diese fallen aber, wenn die Äpfel rot leuchten, umso mehr auf. Ich halte dann an und versuche einige zu pflücken. Beim letzten Stopp stand auch ein Birnbaum in der Reihe, mit großen und runden, aber unauffällig grünen Birnen. Keinesfalls
"und die Birnen leuchteten weit und breit", wie bei Fontane.
Die Schale war sehr hart, so dass ich vermutete, es handle sich um unreife Früchte oder eine holzige Sorte. Zu Hause habe ich mich dann geärgert, dass ich nur fünf Stück in der Tasche hatte. Innen waren die Birnen nämlich süß und weich, im Geschmack den Birnen aus dem Supermarkt klar überlegen. Eine kurze Recherche ergab: Die Butterbirne, speziell
Gellerts Butterbirne, zeichnet sich eben durch diese harte Schale aus, die auch bei Lagerung hart bleibt. Im Supermarkt ist sie nicht zu finden, weil sie nicht zur Spitzenkategorie der
Tafelbirnen gehört. Also Augen auf am Straßenrand, oder einen Blick in Nachbars Garten werfen und freundlich fragen. Es lohnt sich.